Über uns

„Eine ganze Welt öffnet sich diesem Erstaunen, dieser Bewunderung, Erkenntnis, Liebe und wird vom Blick aufgesogen.“ (Jean Epstein)

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Aktuelles:

Blog:

  • Der Actionstar als Märtyrer

    Text: Leonard Geisler Es beginnt mit einer britischen Fernsehdoku über Buster Keaton. Ich lerne, dass es den Kameramännern Keatons strikt verboten war, eine Einstellung ohne sein ausdrückliches „Cut!“ zu beenden. Das Schiefgehen der Einstellung verheißt schließlich eben die Überraschung, das Aufreißen des Realen, das der Slapstick durch kleinteilige Kalkulation zu…

  • Friaulische Kassiber: Durch Wolken gehen

    In Clauzetto, auf dem balcone del Friuli, steckt eine Wolke. Sie steckt fest. Ihr schwerer weißgrauer Bauch kommt nicht über die Hänge und fällt auch nicht ins Tal. Langsam anschwellend verharrt dieses undurchdringliche Gemisch aus Wassertropfen zwischen Karstfelsen und der sich in den zähen Wolkenfängen verheddernden Sonne. Wer hinauf zum…

  • Notiz zu Unsichtbare Tage oder Die Legende von den weißen Krokodilen von Eva Hiller

    Ob sich in der Nacht Unvorhergesehenes, Ungeahntes, aber doch Ersehntes zu erkennen gibt, wird sich erst erfahren lassen, wenn sie vorüber gegangen ist. Dies könnte sowohl für Eva Hillers einzigartigen Film Unsichtbare Tage oder Die Legende von den weißen Krokodilen gelten als auch für die Retrospektive der diesjährigen Berlinale. In…

  • Ein Mann ist keine Nacht: Verbrannte Erde von Thomas Arslan

    Contra ius interea solum nocte, gegen das Gesetz, aber nur bei Nacht: dieser von Anne Carson so niedergeschriebene und von sprachlicher wie seelischer Dunkelheit durchzogene Beispielsatz für das lateinische Adverb interea beschreibt auch das Kino, zumindest ein bestimmtes Kino, beispielsweise den Gangsterfilm, nach seiner Schwärze in bestimmten Ausprägungen auch Noir…

  • Notiz zu The Human Hibernation von Anna Cornudella Castro

    In der Ferne ein rotes Leuchten im Nebel. The Human Hibernation von Anna Cornudella Castro beginnt bei Tauwetter. Ein kleiner Junge irrt durch einen winterlichen Wald, sucht seine Begleiter, um ihn herum Kühe, die ihre Blicke auf ihn richten. Er erreicht einen von Bäumen umstellten Teich, wo er verzweifelt in…

  • Notiz zu Spuren von Bewegung vor dem Eis von René Frölke

    Während man sich sonst erhofft, dass ein Film Licht ins Dunkle bringt, schwebt dieser mit gleichbleibender Aufmerksamkeit immer leicht unter dem, was als verständlich gilt. Der Titel von René Frölkes Spuren von Bewegung vor dem Eis könnte von einem jener Bücher entlehnt sein, die der Film in den Resten, von…

  • Zwischen Kinos

    Alexanderplatz, Cubix Tü r auf, rein, Stimmengewirr, rechts, Treppe Rauf Rauf Rauf Rauf Noch weiter? Handy klebrig Cubix 9 Rauf Frü h dran, w a r t schnell rein

  • mala parte

    Liliana Cavani im Österreichischen Filmmuseum, Jänner/Februar 2024 Text: Sandro Huber Es gibt nicht viele Orte. Die Westbahnhofhalle ist manchmal einer, das Filmmuseum ist ein anderer. Als Kino ist es unsichtbar, deshalb kann man darin sehen. Zum Beispiel bei der Werkschau von Liliana Cavani in diesem milden Februar, der zum Flanieren…

  • Friaulische Kassiber: Sedimentgestöber

    Bei San Pietro ist der Tagliamento von eisigem Celeste. Sein Flussbett erstreckt sich wie ein steingewordener Ozean zwischen zwei Klippen, auf denen alte Befestigungsanlagen den nächsten Krieg erwarten. Wir stolpern zwischen den sich auftürmenden Schlamm- und Kalksteinen, in die sich das südlich stürzende Wasser eingeschrieben hat: Rillen, Kerben und Lebenslinien…