Das ganze Jahr in einem Film: The Salt of the Earth von Wim Wenders und Juliano Ribeiro Salgado

Wenders und Salgado

Was eigentlich ein Jahresrückblick unbestimmter Form hätte werden sollen, wird nun doch eine Besprechung eines einzelnen Films. Ausschlaggebend dafür war ein ordinärer Kinobesuch, eine Kurzschlussentscheidung, Zufall. Man verabredet sich für einen Film, über den man nicht allzu viel weiß, außer dass er in Cannes gelaufen ist und von einem Regisseur stammt, dem man vertraut. Dieser Regisseur ist Wim Wenders und beim angesprochenen Film handelt es sich um die Dokumentation The Salt of the Earth, den Wenders gemeinsam mit dem Brasilianer Juliano Ribeiro Salgado realisiert hat. Der Zufall wollte es also, dass im Monat Dezember auf Jugend ohne Film Wim-Wenders-Wahn ausbricht – und das zurecht, denn The Salt of the Earth ist ein monumentales Werk mit persönlicher Note und so vielen Facetten, dass mir eine Besprechung des Films zugleich ermöglicht ein ganzes Jahr Revue passieren zu lassen – und das nicht nur in filmischer Hinsicht. Es ist kein Zufall, dass sich Wenders für diesen Film Unterstützung bei einem Brasilianer mittleren Alters gesucht hat. Juliano Ribeiro Salgado ist der älteste Sohn des Fotografen Sebastião Salgado, der seit den 80er Jahren vor allem durch seine sozialdokumentarischen Reportagen für Furore gesorgt hat. Wenders ist ein jahrelanger Bewunderer von Salgado senior und macht sich mit seinem Film auf Entdeckungsreise. Die Destination dieser Reise ist nicht bloß das Oeuvre des mittlerweile 70-jährigen, immer noch rüstigen Brasilianers, sondern das Weltbild eines Mannes, der Licht und Schatten gesehen und festgehalten hat wie kaum ein anderer. In den 80er Jahren berichtete Salgado vor allem aus Krisengebieten rund um den Globus, unter anderem aus der Sahelzone und später auch vom Jugoslawienkrieg und dem Genozid in Rwanda. Seine Bilder gingen um die Welt – in Ausstellungen und in Buchform – aber angesichts seiner Erfahrungen fühlte er sich schließlich nicht mehr im Stande weiterzumachen mit seinen Sozialreportragen.

Erschüttert von der Katastrophe Mensch, von der Bestie Mensch, zog sich Salgado zurück in die Ödnis, die elterliche Ranch, die ihm sein Vater vermacht hat, um sich dort einen neuen Garten Eden zu schaffen. Er gründete das Instituto Terra und forstete den niedergeholzten Waldbestand des väterlichen Anwesens wieder auf. In den Szenen des Films, die diese Entwicklung thematisieren, wandert Wenders auf einem schmalen Grat, denn ein minderer Filmemacher hätte den Film womöglich in Heiler-Welt-Manier und mit ordentlich Pathos  ausklingen lassen. Wenders jedoch, lässt Salgados Werk zu Wort kommen und präsentiert auch noch seine späteren Arbeiten, die weniger einem sozialdokumentarischen Impetus folgen, aber dafür die Pracht der Natur in ihrer Ursprünglichkeit darstellen und so erstmals die Erde selbst, als Lebensraum für das Raubtier Mensch, thematisieren.

Foto von Salgado

Salgados Lebenslauf und Oeuvre allein machen natürlich noch keinen F(rühling)ilm und obwohl die Fotografien Salgados, einen prominenten Platz im Film einnehmen, ist The Salt of the Earth sehr viel mehr als eine Fotocollage. Teils in Voice-over, teils in Interviewsituationen erzählt Salgado von seinen Erlebnissen und kontextualisiert das Bildmaterial. Ergänzt wird der Film durch Bildmaterial seines Sohnes, das dieser auf den letzten großen Reisen des Vaters nach Indonesien und Sibirien aufgenommen hat. Diese Aufnahmen sind die einzigen farbigen Bilder des Films, denn passend zu Salgados Schwarzweißaufnahmen sind auch die von Wenders‘ Team gefilmten Passagen in ähnlich kontrastreichem Schwarzweiß gehalten. Ähnlich wie in den großen „Künstlerfilmen“, wie sie André Bazin in Malerei und Film beschreibt, gelingt es Wenders die Kunstwerke Salgados in Dialog treten zu lassen, so entwickelt sich ein Diskurs zwischen den Fotografien untereinander, dem Fotografen, dem Film(emacher) und der Außenwelt. Vieles hat der Film der Macht der Fotos zu verdanken, die ihm als Korsett dienen, denn selbst ohne Salgados erklärende Worte erzählen diese teils grauenvollen, aber immer imposanten, Bilder ihre Geschichten und zeugen von der Brutalität der Bestie Mensch. Zugleich zeigt sich in dieser animalischen Natur des Menschen, und Salgado bezeichnet den Menschen an mehreren Stellen als Tier, die Schönheit der Welt genauso wie in seinen späteren Natur- und Tieraufnahmen. Als Salgado Ureinwohnerstämme im indonesischen und brasilianischen Dschungel besucht lichtet er diese Menschen genauso ab wie die Walrossherden in Sibirien und im Prinzip auch genauso wie die Flüchtlingsmassen im Sudan und in Rwanda. Erst der Blick auf die Natur, beziehungsweise auf Salgados Naturaufnahmen macht deutlich, dass er seine Arbeits- und Fotografierweise eigentlich kaum an die neuen Motive anpassen musste – das Raue und Unbeugsame der Natur ist in einem Felsvorsprung eines Bergmassivs genauso gewahr, wie in der Falte im Gesicht eines hungernden Kindes.

Vor allem Salgados Reportagen aus Afrika zeugen von einer ungemeinen Kompromisslosigkeit und Mut zur Dunkelheit, einer Dunkelheit, die ihn schließlich beinahe zerbrechen ließ. Kompromisslosigkeit scheint mir in meiner Auseinandersetzung mit Kunst in den letzten Wochen und Monaten zu einem immer wichtigeren Schlagwort zu werden. Nicht, dass das eine sonderliche bahnbrechende Feststellung wäre, aber die letzten Tage des Jahres 2014 sind für mich untrennbar mit diesem Begriff verbunden. Ich denke diese Kompromisslosigkeit unterscheidet nicht nur die besten Filmkünstler von der Masse der Filmemacher am Festivalzirkus, sondern lässt auch in kleinerem Rahmen Filme, die in einem Studiokontext entstehen aus der Masse hervorstechen. Nirgends wird das deutlicher als im Oeuvre John Fords, über das ich mir bei der Retrospektive des Österreichischen Filmmuseums ein Bild machen konnte, und dem sein Platz im Filmpantheon ohne Zweifel gebührt. Ein Film von John Ford ist immer in erster Linie ein Ford-Film und kein MGM-, Republic- oder was-auch-immer-Film. Aber auch die Gegenwartsfilmproduktion hatte dieses Jahr zumindest zwei „Studiofilme“ zu bieten, die ich an dieser Stelle erwähnen möchte (natürlich nur um unsere Klickzahlen in die Höhe zu bekommen und Patrick zu ärgern): Zum einen ist das Marvels Guardians of the Galaxy, eine sehr schöne und stimmige Einführung in eine Welt von Star-Wars-Dimensionen, in der die Kunst des Geschichtenerzählens mit Fanboyservice und Adrenalinrausch Hand in Hand geht, was womöglich, für einen Film dieser Machart unüblich, aufs Konto des Regisseurs und Drehbuchautors James Gunn geht. Zum anderen ist das The Lego Movie, das einen knalligen Farbrausch mit Meta-Parodien paart und als postmoderne Animationsoper im besten Sinne beschrieben werden könnte. In beiden Fällen, so kommt mir vor, sind sich die Macher sehr darüber im Klaren, welch limitiertes schöpferisches Potenzial sie innerhalb der starren Formeln des Studiodrehplans in der Hand haben, weshalb sie umso mehr versuchen diese Fesseln selbst zu thematisieren; subversive Hollywood-Guerilla.

Foto von Salgado

Doch zurück in der Gegenwart sehen wir uns nicht nur mit postmodernen Hollywoodspielereien konfrontiert, sondern auch mit dem Ernst des Lebens. Die menschliche Bestie enthauptet im Namen der Religion „Ungläubige“; ein Regime kämpft gegen eine Rebellenarmee kämpft gegen einen Islamischen Staat und der westliche Beobachter sieht sich gänzlich überfordert mit den Partikularinteressen der verschiedenen Parteien. Fakt ist, was Salgado vor zwanzig Jahren an die Grenzen seines menschlichen Einfühlungsvermögens brachte passiert noch immer, und immer weiter. Salgado spricht in seinem Off-Kommentar im Film immer wieder von Katastrophen, wenn sich die Vertriebenen in schier aussichtslosen Lagen befinden und immer weiter fliehen müssen, vor Hunger oder bewaffneten Kämpfern. Im syrisch-irakischen Grenzgebiet spielt sich eine ebensolche Katastrophe ab und sie wird uns per Fernsehen und Internet sogar frei ins Haus geliefert. Einen Salgado braucht es gar nicht mehr um uns darauf aufmerksam zu machen und trotzdem bleiben wir indifferent. Ein Spendenaufruf für hungernde afrikanische Kinder ist leichter zu beantworten als ein Hilferuf syrischer Flüchtlinge, die in Internierungslagern an der türkischen Grenze vor sich hinvegetieren. Und nicht bloß, dass nicht auf diese Katastrophe und diese Hilferufe reagiert wird, in einem zu meinen Lebzeiten ungekannten Maß von Fremdenhass und Egozentrismus, werden diese Rufe mit einer Kakophonie von idiotischer Polemik bekämpft und zu übertönen versucht.

In diesen Momenten wünscht man sich dann doch wieder, dass nicht The Lego Movie und Guardians of the Galaxy an der Spitze der Kinocharts stehen, sondern The Salt of the Earth, der mit einem Blick in die (nahe) Vergangenheit, die Katastrophen der Gegenwart in den Fokus rückt. Die Vertriebenen der Sahelzone, die flüchtenden Hutus und Tutsis, stehen mahnend für die Myriaden Syrer und Kurden, die im Moment aus ihrer Heimat fliehen. In diesen Momenten muss man machtlos mitansehen, wie Kunst wichtige Bildungsaufgaben übernehmen könnte, wenn man sie nur zugänglich machen würde. In diesen Momenten wünscht man sich eine engere Verknüpfung von Kunst-, Bildungs- und Flüchtlingspolitik.

Sebastião Salgado

Zuletzt gibt mir der Film Gelegenheit assoziativ ein paar Filme hervorzuheben, die mir während des Sehens des Films und dem anschließenden Schreiben über den Film in den Sinn gekommen sind. So schließt das Kinojahr 2014 mit einem nebelverhangenen Amazonasregenwald und ruft die mythische Schönheit von Larry Gottheims Fog Line in Erinnerung, der für mich zu den schönsten Entdeckungen der diesjährigen Viennale gezählt hat. Die Thematisierung des unendlichen Konflikts zwischen Hutu und Tutsi in Rwanda lässt nicht nur einen Konnex zum Konflikt im Syrisch-Irakischen Grenzgebiet zu, wie ich ihn oben beschrieben habe, sondern auch zum Konflikt in Palästina, den Clara Trischler in Das erste Meer so treffend, multiperspektivisch und ehrlich beleuchtet hat. The Salt of the Earth ist aber auch eine Variation der paradiesischen Motivik, die mir in Alice Rohrwachers Le Meraviglie und vor allem in Naomi Kawases Still the Water sehr nahe gingen und zugleich ein Blick zurück in eine schattenverhangene Vergangenheit die vielleicht, oder vielleicht auch nicht, eine bessere, womöglich auch grausamere war, ein Blick, wie ihn auch Lav Diaz in Mula sa kung ano ang noon und Pedro Costa in Cavalo Dinheiro wagten.

Der Gelegenheitskinobesuch von The Salt of the Earth entpuppte sich als Glücksfall und erlaubte mir ein letztes Mal im Jahr 2014 meine Gedanken zu ordnen und eine Summe zu ziehen. Ein Jahr endet, und ein neues beginnt. Deshalb ist dieser Text kein Abschluss-, sondern ein Zwischenbericht. Prosit!

Die 13 Kinomomente des Jahres 2014

Horse Money

Wie jedes Jahr möchte ich auch 2014 meine Kinomomente des Jahres beschreiben. Diese Liste ist keineswegs endgültig, da ich sicher in den kommenden Jahren viele Schätze entdecken werde, die es verdient gehabt hätten, auf meiner diesjährigen Liste zu stehen. Ich beschreibe ausschließlich Momente aus Filmen aus dem Jahr 2014. Dabei gehen natürlich eine Menge Filme verloren, die ich dieses Jahr zum ersten Mal gesehen habe und die mir vielleicht die wahren Kinomomente des Jahres bescherten. Damit meine ich zum einen die zahlreichen Retrospektiven im Österreichischen Filmmuseum (hier vor allem jene von John Ford, Hou Hsiao-Hsien und Satyajit Ray), im Stadtkino Wien (Tsai Ming-liang), im Metrokino Wien (Peter Handke Schau), auf Crossing Europe (Joanna Hogg) oder der Diagonale (Agnès Godard). Außerdem gibt es natürlich Filme, die erst dieses Jahr regulär oder nicht-regulär ins Kino kamen, die ich aber zum Jahr 2013 rechne. Dazu gehört allen voran die Entfremdungshypnose Under the Skin von Jonathan Glazer oder der zugedröhnte Scorsese-Zirkus The Wolf of Wall Street.

Dies ist also weder eine subjektive Liste der besten Filme des Jahres noch gibt es in ihr irgendeine relevante Reihenfolge. Vielmehr ist es eine Liste, die in mir geblieben ist. Die kleinen Erinnerungen, die Träume, die man nach den Filmen hatte, die Ekstase, die man manchmal an Sekunden und manchmal an Stunden eines Films festmachen kann. Es geht um diese Atemzüge, in denen mein Herz aufgehört hat zu schlagen und ich das Gefühl hatte, etwas Besonderes zu sehen. Wenn Film in seiner Gegenwart schon wieder verschwindet, dann bekommt unsere Erinnerung daran eine besondere Bedeutung. Die Erinnerung speichert, verändert oder ignoriert einen Film. Sie ist nicht denkbar und nicht lenkbar. Genau hier trifft uns das Kino mit seiner Wahrheit. In der Erinnerung liegt auch die Fiktion, die im diesjährigen Kinojahr eine solch große Rolle gespielt hat. In vielen Filmen wurde die Frage gestellt, wann und wie Geschichten entstehen, wie sie an unsere Lügen, unsere Vergangenheit und an unsere Träume gebunden sind. Das Kino existiert zweimal. In der Gegenwart seiner Projektion und in der Gegenwart unserer Erinnerung.

Cavalo Dinheiro von Pedro Costa – Ventura spuckt

Horse Money Pedro Costa

Eigentlich ist Cavalo Dinheiro ein einziger Augenblick, in dem jedes Blinzeln zu einer filmischen Sensation wird. Wenn ich mich allerdings für einen dieser Flügelschläge der Augenlider entscheiden muss, ist das jene Szene, in der wir aus einer weiteren Einstellung den erschöpften Ventura sehen. Er hat einen Husten- und Spu(c)kanfall und steht im Schatten einer Lichtung. Mit gebeugter Haltung bebt er zwischen Häusern, Welten und Zeiten. Dabei sind Vögel zu hören, wie ein Moment des Friedens in der (körperlichen) Revolution. Ein derart poetisches Leiden habe ich selten gesehen und gehört.

Feuerwerk am helllichten Tage von Diao Yinan – Die Zeit springt

Feuerwerk am helllichten Tage

Es ist dieser Sprung in die Zukunft, der mit einem Moped in einem Tunnel beginnt, der den Schnee, den verdreckten Schnee in die schwarze Kohle bringt. Das Moped verlässt den Tunnel und fährt an einem Betrunken vorbei. Es wird langsamer, dreht um. Hier beginnt das virtuose Spiel der Perspektivwechsel, eine Verunsicherung, eine Leere in der Stille und eine Anspannung im Angesicht der Mitmenschen. Es ist ein Phantom Ride, der umdreht, um zu stehlen. Am Straßenrand liegt völlig betrunken in einem Winterschlaf unsere Hauptfigur. Wir passieren ihn nur als Randfigur, aber wir ergreifen die Gelegenheit. Ab diesem Zeitpunkt herrscht ein Schleier der Verunsicherung über Bilder, Figuren und den Film selbst, der einen kaum mehr loslassen kann.

P’tit Quinquin von Bruno Dumont – Van der Weyden schießt in die Luft

Kindkind Dumont

In Bruno Dumonts Unfassbarkeit P’tit Quinquin herrscht eine anarchistische Derbheit, die sich in der ironischen Umarmung einer Absurdität und Deformation entlädt wie man sie wohl noch nie gesehen hat. Der Naturalist hat sich in einen Surrealisten der Realität verwandelt und mit der zuckenden und stolpernden Figur des Polizisten Van der Weyden hat er die perfekte Verkörperung seiner Welt erschaffen. In einer der vielen irrsinnigen Szenen dieser Figur schießt der gute Mann zum Schrecken seiner Umgebung spontan in die Luft. Es gibt keinen Grund dafür, außer vielleicht den Knall selbst, die Freude und das Adrenalin daran und genau hierin liegt der neue Existentialismus des Bruno Dumont. Man muss lachen und dann fühlt man sich ganz alleine.

Maidan von Sergei Loznitsa-Die Kamera bewegt sich

Maidan Loznitsa

Mein formalistisches Herz erlitt einen Orgasmus als ich sah wie sich der Fels in der revolutionären Brandung, der von einer statisch-poetischen Kamera verkörpert wurde, dann doch dem Schicksal seiner Lebendigkeit ergeben musste und sich ob der zahlreichen Angriffe, dem Chaos der politischen Ungerechtigkeiten und den Prozessen einer Gemeinschaftlichkeit bewegen musste. Mitten im Kampfgeschehen stehend, flieht die Kamera hektisch wackelnd einmal in eine andere Position. Es ist die einzige Kamerabewegung im Film, an die ich mich erinnern kann. Alles andere ist statisch. Fast erstickende Sanitäter torkeln um sie herum und im nebeligen Hintergrund offenbart sich langsam eine schwarze Wand aus Polizisten. Stimmen sind zu hören und immer wieder ein Knall und plötzlich wird uns klar, dass wir gefährdet sind. Denn die Distanz, die wir haben, kann nur gebrochen werden, wenn sie eine Distanz bleibt und in ihrer Distanz angegriffen wird.

Jauja von Lisandro Alonso-Dinesen zieht seine Uniform an

Jauja Alonso

Jauja ist ein Film voller Erinnerung. Vielleicht nehme ich aus diesem Grund ein Bild aus dem Film, das darüber hinausgeht, weil es neben dem somnambulen Aussetzen einer zeitlichen Regung auch einen einsamen Stolz erzählt, der so wichtig ist für unsere Wahrnehmung einer Person, sei es in Träumen, durch die Augen eines Hundes oder im Kino. Kapitän Dinesen (der aus undefinierbaren Gründen für mich beste Name einer Figur im Kinojahr 2014) hat festgestellt, dass seine Tochter in der Leere der Wüste verschwunden ist. Im murnauesquen Mondlicht macht er sich hektisch auf den Weg. Dann bricht er plötzlich ab. Ganz langsam richtet er seine Uniform her. Er kleidet sich. Er bereitet sich vor. Aus der Panik erwächst die Spiritualität, aus dem Mond wird ein entstehender, glühender Feuerball.

La meraviglie von Alice Rohrwacher-Bienenschwarm

Land der Wunder Rohrwacher

La meraviglie ist wohl der einzige Film auf dieser Liste, der dem Leben nähersteht als dem Tod (obwohl er vom Tod erzählt…). Eine schier unendliche Energie geht durch die Alltäglichkeit des Kampfes dieser Bienenzüchterfamilie. Wie ein Sinnbild ohne Metaphorik fungieren dabei die Einstellungen, die sich im Surren und Treiben der Bienenschwärme verlieren. Denn die Lebendigkeit des Films und die organisierte und nur scheinbare Richtungslosigkeit finden sich auch in den schreienden Massen an Bienen. Aber welch Wunder dort wirklich möglich ist, zeigt sich in der Zärtlichkeit des Umgangs der älteren Tochter, die in einem perfekten Erklingen von Schönheit inmitten des Chaos eine Biene aus ihrem Mund klettern lässt. Magie und das ewige Summen bis die Zeit vorbei ist.

Turist von Ruben Östlund-Der POV Hubschrauber

Höhre Gewalt

Ruben Östlund beherrscht in seinem Turist die Psychologie seiner Figuren und jene des Publikums zur gleichen Zeit. Diese zynische Souveränität korrespondiert in ihrer perfiden Perfektion mit dem Inhalt und so ist es nur konsequent, dass Östlund sie mindestens an einer Stelle zusammenbrechen lässt. Diese Stelle findet sich im schockierendsten Perspektivwechsel des Kinojahres. In einem Moment der völligen Erbärmlichkeit, des grausamen Schweigens nach einer Offenbarung des Geschlechterkrieges, fliegt ein Spielzeugufo durch das Zimmer im Touristenhotel. Östlund schneidet in einen POV aus dem Gerät und bricht damit nicht nur die Anspannung sondern zeigt welch sarkastischer Horror sich hinter dieser Psychologie verbirgt. Ich springe jetzt noch, wenn ich mich daran erinnere. Es ist wie eine Erinnerung an die Welt inmitten des Dramas. Es sei natürlich gesagt, dass Turist ein Film ist, der sich mit der Bedeutung eines einzigen Moments befasst. Aber er sucht vielmehr die Momente, die aus einem Moment resultieren.

Journey to the West von Tsai Ming-liang – Lavant atmet

Denis lavant Tsai

Im Fall der Meditation Journey to the West ist es ein Ton, den ich nicht vergessen kann. Es ist das ruhige Atmen des schlafenden Denis Lavant. Seine vibrierenden Nasenflügel, sein Erwachen, das antizipiert wird. Seine ruhende Kraft, die alles mit ihm macht, was es in den Bewegungssinfonien bei Carax kaum geben kann. Ich höre es. Es ist gleichmäßig und es ist von einer ähnlichen Schönheit wie jede Sekunde in dieser Rebellion der Langsamkeit.

Winter Sleep von Nuri Bilge Ceylan – Der verbale Tod

Winterschlaf Ceylan

Nuri Bilge Ceylan erforscht in seinem Winter Sleep die Kraft von Film als Literatur. Er bewegt sich auf einem philosophischen Level mit großen Schriftstellern und macht fast unbemerkt auch noch ungemein gute Dinge mit dem Kino. Ein solcher filmischer Augenblick findet sich in der plötzlichen Abwesenheit der Schwesterfigur nach einem intensiven Dialog mit ihrem Bruder, einem verbalen Mord der Widerwärtigkeiten, Lügen und grausamen Wahrheiten. Sie befindet sich hinter einer geschlossenen Türe und die wie das so ist mit Worten, wird einem die Tragweite von ihnen zumeist nicht im Moment ihrer Aussprache bewusst, sondern im Moment der Reaktion. Hier ist die Reaktion eine Abwesenheit. Im Dunst eines erdrückenden Winters des Selbsthasses.

Phantom Power von Pierre Léon – Die Hände von Fritz Lang

Pierre Léon

Man ist schon trunken, ob der Musik und der Worte, dann kommen die Bilder. Es sind nicht jene Bilder von Léon selbst, sondern es ist dies eine Liebeserklärung an Fritz Lang. Die Hände von Fritz Lang, die zärtlich krallen, die halten und fallen, vielleicht töten, manchmal lieben. Sie sind Bewegung und Erinnerung, in ihnen findet sich ein Stottern im Angesicht einer Sucht, sie sind wie eine Unmöglichkeit zu berühren, sie berühren.

Al doilea joc von Corneliu Porumboiu – Die Angst von Porumboiu

Porumboiu Bukarest

Es ist nur eine kleine Randbemerkung, man bemerkt sie kaum, aber sie ist entscheidend. In diesem Gespräch zwischen Vater und Sohn, im Angesicht eines verschneiten Fußballspiels äußert Corneliu Porumboiu, dass er als Kind Angst hatte vor dem Fernseher. Diese Angst wird nicht weiter erläutert und sein Vater, der das Spiel als Schiedsrichter leitete, geht nicht weiter darauf ein. Aber in dieser Formulierung liegen die Unheimlichkeiten und dir Zärtlichkeit des Films zur gleichen Zeit. Ist es die Angst des Sohnes, wenn er seinen Vater unter Druck sieht? Ist es die politische Angst eines Rumäniens kurz vor der Revolution? Ist es die Angst vor dem Schnee, der Kälte, dem Ende der Welt? Ist es die Angst vor der Zeit, die Angst vor der Erinnerung, ist es gar keine Angst sondern eine Illusion? Ist es eine Vorteilsregelung, wenn der Vater darauf nicht eingeht, ermöglicht er so das Leben und das Spiel, den Fortgang von allem?

From What is Before von Lav Diaz – Es beginnt der Regen

Lav Diaz Locarno

Ich war mir plötzlich ganz sicher, dass es Geister gibt. Vor kurzem war ich in einem Wald und alles war ganz still. Plötzlich hörte man einen Wind kommen und erst eine halbe Minute später erreichte dieser Wind die Bäume unter denen ich wartete. Er zog durch sie hindurch und weiter in die Tiefen des dunklen Dickichts. Bei Diaz kommt so der Tod. Zunächst sehen wir einen Mann und eine Frau im digitalen schwarz-weiß einer übermächtigen Umwelt an einem Fluss. Plötzlich sieht der Mann etwas Off-Screen, ein unheimliches Gefühl entsteht. Dieses Gefühl entsteht alleine aus der Zeit, die Diaz fühlbar macht. Es beginnt zu regnen. Etwas ist passiert, wir haben es gespürt. Es wirkt als würde ein böser Geist erscheinen, man bekommt es mit einer unsichtbaren Angst zu tun. Dabei denke ich an den Wind im Wald. Dann erscheint im Bildhintergrund eine leidende Frau. Sie bricht zusammen und beklagt weinend den Tod ihres Sohnes. Kurz darauf sitzt sie in einem Kreis und singt über den Tod ihres Sohnes und ihr Schicksal. Die Frauen und Männer, die um sie sitzen beginnen nach und nach zu weinen. Es läuft einem kalt den Rücken herunter, man muss selbst weinen, man spürt jeden Tropfen Verlorenheit, persönlich und politisch.

Leviathan von Andrey Zvyagintsev – Das Meer

Leviathan

Immer wenn Zvyagintsev das Meer filmt, findet seine Kamera das profunde Wesen seiner Ambition und erreicht eine spirituelle Kraft, die dem modernen Kino ansonsten aufgrund seines reflektierten Zynismus abgeht. Leviathan ist ein Film wie die Philosophie einer brechenden Welle, ein wundervolles Monster im Ozean, es treibt dort seit Jahrhunderten. Es ist ein suizidaler Magnet, eine andere Welt, eine Grenze. Das Meer ist auch trügerisch, denn hier finden sich zugleich der Tod und das ewige Leben. Es ist eine sehnsuchtsvolle Lüge und in der Weite erblickt man entweder die Hoffnung oder die Hoffnungslosigkeit. Das Meer kann uns alles geben und alles nehmen. Hier ist die Natur, die Bewegung und die Reise in einem Bild.

Viennale 2014: Unsere hohen Lichter

Zwei Wochen lang haben wir uns nun auf und mit der Viennale bewegt und nach so einem Festival muss man sich erst mal sammeln. Zum einen muss man sich bewusst machen, was man eigentlich alles gesehen hat, man wird feststellen, dass man sich an manche Filme, die man zu Beginn des Festivals gesehen hat kaum mehr erinnert und an andere erstaunlich stark. Man denkt über Linien und Parallelen nach, Überraschungen und Widersprüche, die einem während des Festivals begegnet sind. Bei einem Festival wie der Viennale sind die Eindrücke auch deshalb besonders intensiv, weil man dort sozusagen in komprimierter Form das ganze Kinojahr und mehr zu sehen bekommt.

The Second Game von Porumboiu

Al doilea joc von Corneliu Porumboiu

 

Um mit der Aufarbeitung des Kinotraum(a)s zu beginnen, habe ich meine Co-Autoren hier auf Jugend ohne Film gebeten mir ihre Highlights in irgendeiner, für sie passenden Form zu schicken. Wir verstehen unsere Listen und kurzen Texte als eine Art Erinnerung an die Realität der Bilder. In den kommenden Tagen werden noch einige Besprechungen und Texte folgen.
Ich selbst werde den Anfang machen und ich habe mich für eine ganz nüchterne Top 13 ohne Reihenfolge entschieden. Darin inkludiere ich auch jene Filme, die ich bereits vor dem Festival sah oder dort wieder sah. Das Echo in den Augen meiner Freunde als sie die Filme in Wien sahen, weckte zum Teil jene Erinnerung in mir, die Filme so viel größer macht als ihre bloße Materialität.

Patrick Holzapfel

Horse Money Ventura

Cavalo Dinheiro von Pedro Costa

Cavalo Dinheiro von Pedro Costa

Für mich ein wirklicher Sturm, der nach innen geht. Gerne wird Pedro Costa ja wegen seiner formalen Brillanz gelobt, aber man darf nicht vergessen wie viel Gefühl und Zärtlichkeit er da in seine Bilder und in die Art wie er Menschen filmt, legt. Dort wo große, große Filmemacher wie Jean-Luc Godard oder Jean-Marie Straub einzig einen intellektuellen Zugang zu ihren Gefühlen ermöglichen, geht Costa den viel direkteren Weg ohne sich dabei irgendwelcher billigen Tricks zu betätigen. Seine Strenge ist tatsächlich wie Musik. Das Leiden in diesem Film wird in einer Art stilisiert, die es greifbar macht.

Mein Review

Mein Interview mit Pedro Costa

My Darling Clementine von John Ford

Ich habe diesen Klassiker von John Ford zum ersten Mal im Kino sehen dürfen und zum ersten Mal in seiner Pre-Release Version. Das war eine kleine Offenbarung. Ein Film, bei dem immer wieder die Zeit steht für die großen Momente und wenn sie wieder läuft, dann ist der Film vorbei. Ich bin kein Zuschauer, der sich leicht mit Figuren identifiziert, aber in diesem Fall kann man fast nicht anders als nach dem Screening vor einem Spiegel seine Haare glatt zu drücken. Im Vergleich zu Sergio Leone ist Ford ja nicht unbedingt ein Regisseur der großen Westernduelle. Aber was hier am Ende voller poetischer Gewalt schwebt, lässt mich immer noch nicht schlafen.

Meine Besprechung

Maidan von Sergei Loznitsa

Ein Film, der das Schreiben von Geschichte im Moment ihrer Entstehung auf ein neues Niveau hebt. Damit korrespondiert er auch wunderbar mit John Ford oder Pedro Costa, zwei Filmemacher, die auch nicht akzeptieren, dass man Gegenwart und Vergangenheit nicht gleichzeitig denken kann. Loznitsa, der Nebel liebt, steht fast unbestechlich mit seiner Kamera im ukrainischen Bürgerkrieg. Eine Lehrstunde filmischer Zurückhaltung, die dennoch Botschaften enthält (eine davon ist der Prozess einer Realität) und mit einem derartigen Gespür für Bildkomposition und Rhythmus vor einem liegt, dass man sich tatsächlich fragt, ob man im Kino richtig ist und ob das Kino gefährdet ist.

Mein Review

Jauja von Lisandro Alonso

Es war mir eine große Freude diesen Film ein zweites Mal in Augenschein zu nehmen. Zwar wurde er an seinem zweiten Termin im furchtbaren Projektionsrauschen des Künstlerhauses gezeigt. (in den weißen Stellen sah es bei Jan Soldat, Julian Radlmaier und auch bei Alonso so aus als würde es schneien), aber dennoch ist die Raumgestaltung, das Gefühl für Bilder und Bewegungen von Alonso in einer eigenen Liga. Und wie das immer so ist bei guten Filmen wurde er mir bei der zweiten Sichtung weitaus unklarer.

Mein Review

P’tit Quinquin von Bruno Dumont

Ein für mich äußerst schwieriges Projekt, denn wenn Bruno Dumont für das Fernsehen eine Selbstparodie inszeniert, dann parodiert er damit gewissermaßen auch meine eigenen Ansichten über das Kino. Allerdings macht er das in einer Art, die bereits wieder genau meinen Ansichten zum Kino entspricht. Auf jeden Fall das Kinoerlebnis mit den meisten unvergesslichen Momenten und Gesichtern während der Viennale.

Mein Review

Turist von Ruben Östlund

Ein Film der zeigt, dass Psychologie im Kino durchaus groß sein kann. Und zwar dann, wenn sie bis zum letzten Winkel menschlicher Verstecke dringt und diese erkennend entlarvt oder erkennend weiter verbirgt.

Meine Besprechung

Nouvelle Vague von Jean-Luc Godard

Ich bin etwas überrascht, ob des vielen Lobs das Godard für seinen neuen Film Adieu au Langage 3D bekommt. Natürlich ist das ein visionärer Film bezüglich der Verwendung von 3D mit Blenden und in alltäglichen Situationen, aber alles andere ist dieselbe intellektuelle Masturbation, die der Altmeister seit Jahren betreibt und die nur deshalb so anerkannt ist, weil Kritiker in ihrer Rezensionen beweisen können wie klug sie sind. Irgendwo habe ich gelesen, dass dieser Film wohl mit seinen Rezensionen wachsen wird. Das kann er von mir aus gerne tun. Nouvelle Vague dagegen funktioniert auch auf einer sinnlichen Ebene. Nicht so willkürlich und selbstverliebt, mehr Zweifel weniger Weisheit. Mehr Poesie weniger Technik.

National Gallery von Frederick Wiseman

Ich habe ein Portrait einer Institution erwartet und habe ein Mosaik einer Vorstellung von Kunst anhand einer Institution bekommen. Der Film verbindet alles was Wiseman auszeichnet, aber durch den Inhalt hebt sich das Ganze in fast geistliche Regionen, die mir zum letzten Mal derart bewusst waren als ich Sculpting in Time von Andrei Tarkowski lesen durfte.

João Bénard da Costa – outros amarão as coisas que eu amei von Manuel Mozos

Dies ist der einzige Film auf meiner Liste, der dort für seinen Inhalt steht und nicht für seine Machart. Wie der Name bereits sagt, geht es um die verstorbene Leitfigur einer Generation des portugiesischen Kinos und es war einfach beeindruckend zu sehen wie Persönlichkeit, Gefühl, Begeisterung und Wissen zu einer Einheit verschmelzen können, die das Kino bedeutet. Filmpolitik ist hier keine Frage eines politischen Standpunkts oder einer kulturellen Verpflichtung sondern einer Leidenschaft. Das Mysteriöse, das ist allen Filmen auf meiner Liste eine entscheidende Rolle spielt, bestimmt die Anerkennung und Liebe für das Kino. Menschen, die zur Cinemathek pilgern, um einen Mann über das Kino sprechen zu hören. Der Diskurs wurde im Film genauso gezeigt wie das Kino selbst. Ein Film für alle, die sich nicht schämen das Kino zu lieben.

Outtakes from the Life of a Happy Man von Jonas Mekas

Während eines Festivals in einem Jonas Mekas Film zu gehen, kommt einer Verwandlung der Eindrücke und Bilderfetzen dieser langen Tage gleich, denn über alles hebt sich ein nachdenklicher und glücklicher Schleier. Man erinnert sich plötzlich an das Leben und zwar weit stärker als während des Lebens, ja man lebt intensiver im Kino.

Mein Review

The Lost Patrol von John Ford

Wüstengestalten und unsichtbare Mörder, ein Last Man Standing Geisterspiel als existentialistische Verlorenheit. Ein weiterer Film, der mich völlig kalt überrascht hat und vielleicht die Entdeckung des Festivals schlechthin.

Al doilea joc von Corneliu Porumboiu

Ich habe Schneefall bei Fußballspielen schon immer als äußerst poetisch wahrgenommen. Aber ich habe nicht erwartet, dass man so viel in einem Gespräch während eines Fußballspiels erzählen kann. Ein kleines Wunder, das Porumboiu noch eine Spur bedeutender macht als er ohnehin schon ist. Insbesondere die Frage der Vorteilsregel und ihre Anwendung auf das Leben, auf Film, ihre Erhebung zum Prinzip, ein Lauf, hat es mir angetan…und dieser Schnee. Man könnte ein Buch über diesen Film schreiben: Über Fußball, über Zeit, über Politik, über Vater&Sohn, über Medien, über die Filme von Porumboiu, über das Kino.

Winter Sleep von Nuri Bilge Ceylan

Und wieder fällt Schnee. Wie so viele große Filmemacher dieses Jahr hat sich auch Nuri Bilge Ceylan neu erfunden und etwas gemacht, was man so nicht von ihm erwartet hätte. Das mag auch in seinem Fall etwas gewöhnungsbedürftig sein, aber am Ende des Tages steht hier eine künstlerische und philosophische Vision, die man derart noch nie in einen Dialogfilm gebannt sah.Ein Film bei dem ich mich frage, ob auf dem Drehbuch Blut gefriert.

Mein Review

Maidan Sergei Loznitsa

Maidan von Sergei Loznitsa

Ioana Florescu

Jauja von Lisandro Alonso

Jauja von Lisandro Alonso

Cavalo Dinheiro von Pedro Costa

Al doilea joc von Corneliu Porumboiu

(countless layers. snow, memory, time, speech, rules, poetry…)

Jauja von Lisandro Alonso

(lack of maps leads to the stars)

P’tit Quinquin von Bruno Dumont

(humor makes the realization that there is evil in the world even more brutal)

Turist von Ruben Östlund

(Well I stepped into an avalanche, It covered up my soul)

Tiger Morse (Reel 14 of ***) von Andy Warhol

(the fascinating process of people making themselves interesting. kaledoscopic erection of the camera)

My Darling Clementine von John Ford

(revisited)

Tiger Morse Warhol

Tiger Morse von Andy Warhol

Rainer Kienböck

Bruno Dumont arte

P’tit Quinquin von Bruno Dumont

Meinem Naturell entsprechend in buchhalterischer Manier, meine persönlichen Highlights der Filme, die ich auf der diesjährigen Viennale gesehen habe. In alphabetischer Reihenfolge, von alt bis neu, von 3 bis 200 Minuten. John Ford lief außer Konkurrenz:

Almadabra Atuneira von Antonio Campos
Birdman von Alejandro G. Inarritu
Cosmic Ray von Bruce Conner
Die Büchse der Pandora von G.W. Pabst
Fog Line von Larry Gottheim
National Gallery von Frederick Wiseman
O’er the Land von Deborah Stratman
Outtakes from the Life of a Happy Man von Jonas Mekas
Plemya von Myroslav Slaboshpytskiy
P’tit Quinquin von Bruno Dumont
Quixote von Bruce Baillie
Still the Water von Naomi Kawase
Whiplash von Damien Chazelle
Winter Sleep von Nuri Bilge Ceylan

Kurzfilme

Weimar 101010

Hard to be a God

Out-Takes from the Life of a Happy Man

Out-Takes from the Life of a Happy Man von Jonas Mekas

Andrey Arnold

John Ford Wien

The Lost Patrol von John Ford

John Ford reitet auf dem Pferd, das sie Geld nannten, durch Jauja.
Videogramme einer Revolution führen ihn über den Maidan.
Im Land, in dem der Leviathan über alle Stämme herrscht, ist es schwer, ein Gott zu sein.
Hört man die Lieder aus dem Norden auf dem Hügel der Freiheit?
Warten dort die geliebten Schwestern? Wissen sie von dem, was bis Mittag geschah?
Der Bussard und die Kindergärtnerin haben den Terror live erlebt.
Doch kehren sie im Sommer, im Dezember und im Februar zurück in Abrahams Schoß.
Es ist das Leben: Rette sich, wer kann.

Eindrücke von Andrey

Amour Fou Review

Hong sang-soo

Hill of Freedom von Hong Sang-soo